Praxis für Hypnosetherapie

Prokrastination, oft als Aufschieberitis bezeichnet, ist eine verbreitete Verhaltensblockade, bei der Menschen wichtige Aufgaben aufschieben, obwohl sie sich der negativen Konsequenzen bewusst sind. Dieses Verhalten kann zu Stress, verminderter Leistung und Selbstvorwürfen führen. Betroffene finden sich häufig in einem Teufelskreis aus Vermeidung, Schuldgefühlen und weiterem Aufschieben wieder.

Die Hypnosetherapie bietet verschiedene effektive Strategien, um Prokrastination anzugehen:

1.	Zeitverzerrung: Im Trancezustand wird das subjektive Zeitempfinden des Klienten beeinflusst. Dadurch können Aufgaben als weniger überwältigend und zeitintensiv wahrgenommen werden, was die Motivation zur Bewältigung steigert.
2.	Motivation durch Zukunftsprojektion: Der Mensch wird in der Hypnose angeleitet, sich lebhaft vorzustellen, wie er sich nach Abschluss einer Aufgabe fühlt. Diese positive Vorwegnahme kann als starker Antrieb wirken.
3.	Auflösung innerer Konflikte: Mittels Teilearbeit werden in Trance verschiedene innere Anteile (z.B. der "Aufschieber" und der "Macher") in einen konstruktiven Dialog gebracht, um Harmonie und Zielstrebigkeit zu fördern.
4.	Ankersetzen für Handlungsbereitschaft: In der hypnotischen Trance wird ein Anker für Tatkraft und Entschlossenheit etabliert, der im Alltag leicht aktiviert werden kann.
5.	Umstrukturierung von Glaubenssätzen: Limitierende Überzeugungen, die das Aufschieben begünstigen, werden identifiziert und durch förderliche ersetzt.
6.	Visualisierung des Arbeitsflusses: Der Betroffene stellt sich in Hypnose vor, wie er mühelos in einen Zustand des "Flow" eintritt und Aufgaben mit Leichtigkeit bewältigt.

Diese hypnosetherapeutischen Techniken zielen darauf ab, unbewusste Muster zu verändern, die Selbstregulation zu verbessern und eine positive Einstellung zur Aufgabenbewältigung zu kultivieren. Durch den Zugang zum Unterbewusstsein in der Trance können tiefsitzende Verhaltensmuster nachhaltig umstrukturiert werden, was zu einer langfristigen Verbesserung der Handlungsfähigkeit führt.


Die Nachhaltigkeit der Veränderungen wird oft durch folgende Faktoren unterstützt:

1.	Wiederholung: 3-5 Hypnosesitzungen verstärken die neuen Denk- und Verhaltensmuster.
2.	Integration in den Alltag: Klienten lernen Selbsthypnosetechniken, die sie zwischen den Sitzungen anwenden können.
3.	Kombination mit anderen Therapieformen: Hypnose wird oft erfolgreich mit weiteren Ansätzen kombiniert.
4.	Arbeit an zugrundeliegenden Ursachen: Hypnose ermöglicht oft einen tieferen Zugang zu unbewussten Konflikten und Ursachen von Blockaden.
5.	Stärkung der Selbstwirksamkeit: Durch positive Erfahrungen in Trance wächst das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten.